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Wer ist der wahre Hinterwäldler? Der Bauer oder der Stadtmensch?


 Als ich im Juni 2006 nach München umsiedelte, erzählte die Bankmitarbeiterin am Goetheplatz, dass die Mehrheit der Vierteleinwohner ihren Viertel noch nie verlassen hatte. Man wurde dort geboren, wuchs dort auf, ging dort in die Schule, arbeitete in der Nähe, und starb dort. Ich war entsetzt. Gerade diese menschliche Unbeweglichkeit wollte ich entfliehen.

Der wahre Hinterwäldler ist vielleicht nicht der bäuerliche Kleinmann, der in irgendeinem Gehöft am Rand der freien Natur lebt, sondern der Stadtbürger, der sich in seinem Straßenwald hinter Betonmauern versteckt, und sich dennoch schamlos ‘kosmopolitisch’ nennt, obwohl er die ‘Anderen’ höchstens zweimal am Tag im öffentlichen Straßenverkehr begegnet ohne sie zu grüßen.

Ist dieser Innenstadtbewohner wirklich der Fahnenträger der multikulturellen Gesellschaft? Nein, unbedingt nicht. Die Viertel der deutschen Großstädte wie in Berlin, München, Oberhausen, und Hamburg schauen inzwischen eher aus wie Johannesburg während der Zeit der Apartheid, mit dem Unterschied, dass man bei uns darüber nicht spricht.

Erst wenn man die Städte mal zu Fuß überquert, wird man erfahren wo Supermärkte fast ausschließlich Blondinen an der Kasse angestellt haben, wo sie alle Kopftücher trägen, wo die Kunden kaum Deutsch reden, wo die Araber zusammenhocken, und wo die Türken leben.

Einheimischen haben sich dazu ein eigenes Vokabular ausgeklügelt um bestimmte Viertel vermeiden zu können. Die Viertel mit hohem Integrationsmangel heißen nicht ‘zu schwarz’, sondern ‘unsicher’, oder sogar ‘am Arsch der Welt’—zu viel Aufwand um zu besuchen, sogenannt. Da geht man nicht hin. Da will man nicht wohnen. Man bevorzugt die ‘schickeren’ Viertel, wo die ‘tolleren’ Leute leben.

Das gilt nicht nur für Deutschland, natürlich. Ich habe den gleichen Trend in vielen westeuropäischen Großstädten wahrgenommen. Im Tottenham-Viertel, London, wohnen so viele schwarze Menschen, dass junge Kinder mich verwirrt angeguckt haben, als hätten sie noch nie einen weißen Mann gesehen.

Vielleicht stimmt die politische Erfolgsvision des Multikulturalismus doch nicht ganz mit der Realität überein. Die europäischen Länder, die man multikulturell nennt, sind es eigentlich nicht. Sie haben nur sehr viele Migranten-Enklaven, und die ‘toleriert’ man, weil man sie tolerieren muss.

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